Traumatisierten Menschen aus Afghanistan helfen – aber wie?
Ein Symposium für Aktive in der Flüchtlingshilfe und die interessierte Öffentlichkeit
Samstag, 01. Juli 2017, 10-14 Uhr
Forum am Schießberg, Hermann-Hesse-Gymnasium Calw
Die Teilnahme ist kostenlos.
Wir bitten um Anmeldung unter info@stadtlandkultur.de oder per Fax an 030 22186092.
Veranstalter: StadtLandKultur e.V. – Netzwerk für gesellschaftliches und kulturelles Miteinander im Landkreis Calw
Rahmenprogramm:
- Konzert „Radio Kabul“ mit Nasir & Monir Aziz feat. Oli Potratz, 30.06., 20 Uhr (jazzamschiessberg.de)
- Musikworkshop für jedermann mit Nasir & Monir Aziz sowie Oli Potratz, 01.07., 14 Uhr
Gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.
Impulsvortrag 1: Trauma – was ist das eigentlich? Dr. Rolf Johnen, Calw
Psychische Traumatisierung – der Begriff ist heute mehr denn je in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich? Was ist eine psychische Traumatisierung und welche Folgen hat sie für die Betroffenen? Welche Behandlungsmethoden gibt es und was ist im Umgang mit traumatisierten Menschen zu beachten? Wie können Helfer so für sich sorgen, dass sie nicht selbst in Mitleidenschaft gezogen werden?
Impulsvortrag 2: Wer sind die Flüchtlinge, die zu uns kommen? Dr. Azad Hamoto, Aleppo/München
Die meisten in Deutschland ankommenden Flüchtlinge stammen aus Regionen, in denen seit vielen Jahrzehnten autoritäre Regime das Sagen haben, und in denen Krieg oder bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Und doch gibt es erhebliche Unterschiede: Individuelle historische und lebensgeschichtliche Hintergründe der verschiedenen Flüchtlingsgruppen führen zu unterschiedlichen Bedürfnissen und bergen Konfliktpotential.
Impulsvortrag 3: Working on my body is serving my country – (Be-)Deutungen des Körpers bei jungen Männern in Afghanistan. Hamid Aaqil Shah, Kabul/Kassel
Die alltägliche Gewalt hat weitreichende Folgen für die Identität von Jugendlichen in Afghanistan und die gesamte dortige Gesellschaft. Wissenschaftler der Internationalen Universität Berlin und des Deutschen Jugendinstituts München untersuchen die Einflüsse der Jahrzehnte des Kriegs und der Flucht auf die Lebensrealität junger Menschen, die mittlerweile über 60% der afghanischen Landesbevölkerung ausmachen.
Podiumsdiskussion:
Was kann für Flüchtlinge aus Afghanistan, die unter posttraumatischen Störungen leiden, unter den aktuellen schwierigen (v.a. politischen) Rahmenbedingungen getan werden? Welche Rolle können kulturelle Angebot und insbesondere die Musik dabei spielen?
Die Referenten:
Dr. med. Rolf Johnen
Facharzt für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Traumatherapeut und Supervisor
Dr. phil. Azad Hamoto
Kulturvermittler, Wissenschaftler und Hochschuldozent
Hamid Aaqil Shah
Dolmetscher bei der Deutschen Stiftung Friedensforschung und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Afghan Youth Projects
Weitere Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Nasir & Monir Aziz, Musiker
Doris Stamm, Bildende Künstlerin
Oliver Potratz, Musiker und Leiter des Deutsch-Afghanischen Musikprojekts Safar
Moderation:
Urs Johnen
Kultur- und Kommunikationsmanager, Musiker, Moderator und Coach
Vorsitzender StadtLandKultur e.V.